Shinrin-Yoku (Waldbaden)
Shinrin-Yoku, das „Eintauchen in die Waldatmosphäre“, wie es in Japan genannt wird, ist bei uns auch als „Waldbaden“ bekannt. Shinrin-Yoku ist eine außergewöhnlich wirkungsvolle, natürliche Gesundheitserhaltungs- und Entspannungsmethode. Bei uns auf dem Fastenhof verbinden wir das angeleitete Eintauchen in die Waldatmosphäre mit vierstündigen Wanderungen.
In zahlreichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass ein vierstündiger Aufenthalt im Wald an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen in verblüffender Art und Weise die Entspannung und Genesung fördert. Wissenschaftler stellten fest, dass die Anzahl natürlicher Killerzellen nach einem solchen kleinen „Waldurlaub“ noch bis zu 30 Tage anhält.
Ziel der Shinrin-Yoku Übungen ist es, mit allen Sinnen in die Waldatmosphäre einzutauchen und körperlich aufnahmefähiger für die heilsamen Substanzen aus der Waldluft zu sein. Das erholsame daran ist, dass wir in der Natur so sein können wie wir sind, frei von jeglicher Wertung und Erwartung.
Nach Clemens Arvey ist das „so sein dürfen, wie man ist“ eine der bekanntesten psychologischen Heilwirkungen des Aufenthalts in der Natur. Der japanische Waldmediziner Prof. Quing Li konnte sogar mittels Urinproben belegen, dass Shinrin-Yoku die Stresshormone Cortisol und Adrenalin nachhaltig senkt. Schon ein Tag im Wald kann das Adrenalin um 30% bis 50% senken. Am zweiten Shinrin-Yoku Tag können bereits Senkungen um bis zu 75% im Vergleich zum Ausgangswert erreicht werden. Zudem hat Waldluft eine antikanzerogene und immunstärkende Wirkung.
Shinrin-Yoku (Waldbaden)
- reduziert Anspannung und Stress
- dient der Burnout Prävention
- hilft bei Schlafstörungen
- fördert die Konzentrationsfähigkeit
- lindert Schmerzen
- stärkt das Immunsystem
- verbessert die Herzfrequenzvariabilität
- wirkt Blutdruck senkend
- reguliert den Blutzuckerspiegel
- steigert die Bildung von Killerzellen um bis zu 50 %
- hat eine positive psychische Wirkung
- lindert Müdigkeit und Depressivität
Erfahren Sie mehr zum Thema im Video von Clemens G. Arvay.
Durch den Aufenthalt in der Natur können wir zu neuen mentalen Kräften finden. In unserem von Medien beherrschten Alltag kann die dauerhafte Stressbelastung durch Reizüberflutung nicht nur zu einem „digitalen Burnout“ führen, sondern löst erwiesenermaßen auch Zivilisationserkrankungen aus, wie z.B. Konzentrationsschwierigkeiten, Herz- und Kreislauferkrankungen, Schlafstörungen, Angst und Depression, Essstörungen, Süchte, Magen- und Darmbeschwerden und Immunschwäche bis hin zu Krebs.
Entspannung und Erholung, Kreativität und freies Denken sind erst möglich, wenn keine Stressreaktionen im limbischen System unseres Gehirns mehr ausgelöst werden.
Shinrin-Yoku ist deshalb so wirkungsvoll, weil die Natur unser evolutionäres Zuhause ist. Der Gesang der Vögel vermag uns eine beruhigende Grundstimmung zu verschaffen. Stille, glitzernde Wasserflächen rufen positive Gefühle hervor und sorgen für Entspannung. Auch zahlreiche Gerüche der Natur beruhigen uns. Die Düfte von Erde, Pilzen, Moos, Blättern und Harz haben eine immense Wirkung auf unsere Psyche.
Aromatherapie wird heute schon in vielen Krankenhäusern eingesetzt zur Unterstützung der Heilbehandlungen bei Schmerzpatienten und Menschen mit Stresssymptomen, Bewusstseinsstörungen, oder innerer Unruhe. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse machen wir uns beim Shinrin-Yoku ganz einfach zu Nutze. Die frische Luft, in der wir durchatmen können und der Geruch des Waldbodens fördern unser Wohlbefinden und unsere mentale und körperliche Leistungsfähigkeit.
In Japan ist Shinrin-Yoku fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge sowie der unterstützenden Behandlung von Krankheiten. Auch hierzulande wird das „Waldbaden“ immer bekannter, nicht zuletzt durch die Bücher des Biologen Clemens G. Arvay (Der Biophilia-Effekt: Heilung aus dem Wald) und Prof. Dr. Andreas Michalsen (Heilen mit der Kraft der Natur: Meine Erfahrung aus Praxis und Forschung – Was wirklich hilft).
Warum ist Waldluft und Shinrin-Yoku so gut für uns?
Verantwortlich für den positiven Effekt des Waldbadens sind in erster Linie die sogenannten „Terpene“ – Moleküle, die von Bäumen abgesondert werden. Unser Immunsystem reagiert auf diese Terpene mit einer deutlichen Steigerung der Abwehrkräfte. Oder, wie der Biologe und Vorreiter in Sachen Waldbaden Clemens G. Arvay beim Mitteldeutschen Rundfunk anmerkt: „Aufenthalte in der Natur (…) bringen die Zahl und Aktivität der Abwehrzellen wieder auf ein natürliches Niveau.“ Hinzu kommt, dass allein der Anblick von Bäumen, Wäldern und deren Grün den Parasympathikus, also den sogenannten „Nerv der Ruhe“, aktiviert. Das bringt uns zum einen sehr schnell Entspannung und zum anderen dient der aktivierte Parasympathikus gleichzeitig der Regeneration und Heilung von Zellen und Organen.
Last but not least: So rein wie die Luft im Wald, ist sie sonst nur am Meer oder in den Bergen. Das tut auch unseren Lungen gut!
Als Teilnehmer meiner Fastenwanderkurse profitieren Sie während unserer täglichen 4 stündigen Wanderungen durch die wunderschönen Wälder rings um die Zechliner Seen von all den positiven Effekten des Shinrin-Yoku. Sie entschleunigen, die Atmung vertieft sich, der Blick weitet sich und die Selbstheilungskräfte werden aktiviert. Mitten in der Natur fällt es leichter, sich dem Moment hinzugeben und zu lauschen, zu schnuppern, in Resonanz zu gehen mit den Bewegungen um uns herum. Sie erhalten eine Anleitung zum „Baden im Wald“ und Erlernen von Übungen zu allgemeinem Wohlbefinden, Gesundheit und zur mentalen Agilität.